Ein erstes Warnzeichen der Borrelios ist die Wanderröte, eine randbetonte, meist schmerzlose Hautrötung, die sich häufig nach dem Zeckenbiss zeigt.

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Borreliose

Die Lyme Borreliose wird durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi ausgelöst. Die Borrelien gelangen über Stiche (Zecken, Insekten, Flöhe, Mücken, Wespen u.a.) ins Blut und verbreiten sich in den Geweben und Organen des menschlichen Körpers, wo sie zu zahlreichen unspezifischen Symptomen führen. Betroffen sind insbesondere

  • Nervensystem
  • Muskeln
  • Darm
  • Blase
  • Haut
  • Herz

Wenn Borreliose-Bakterien in das Nervensystem – ZNS (zentrales Nervensystem) und Gehirn –eindringen, spricht man von einer Neuroborreliose.

Borrelien sind spiralförmige Bakterien, die Anfang der 1980er Jahre entdeckt wurden. Wie für das FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus) ist auch für Lyme-Borrelien der wichtigste Überträger in Europa die Zeckenart Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock). Es gibt zahlreiche andere Überträger (Insekten, Tiere).
Innerhalb der Zecke befinden sich die Borrelien im Darm. Hat die Zecke einen neuen Wirt gefunden, beginnt sie mit dem Blutsaugen. Die Borrelien wandern daraufhin in die Speicheldrüse der Zecke und werden bei einem Stich über den Speichel ins Blut des Wirtes abgegeben.

Frühes Erkrankungszeichen: die Wanderröte

Die Borreliose verläuft in Stadien. Ein erstes Warnzeichen ist die sogenannte "Wanderröte" (Erythema migrans), eine randbetonte, meist schmerzlose Hautrötung, die sich häufig nach dem Zeckenbiss bildet. Innerhalb von Tagen bis Wochen kann sie sich zentrifugal mit einem Durchmesser von mehr als 5 cm, von der Stichstelle aus, ausbreiten. Die Mitte der geröteten Stelle blasst ab. Die Wanderröte deutet auf eine Borreliose-Infektion hin, sie tritt aber nicht bei jedem mit Borrelien Infiziertem auf. Das Fehlen des Erythema migrans bedeutet aber nicht, dass keine Infektion mit Borrelien oder einem anderen Erreger vorliegt.

Die Wanderröte wird häufig von unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen begleitet:

  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen

Wenn sich die Borrelien weiter im Körper ausbreiten …
Manifestiert sich die Borreliose kommt es meist nach Wochen bis Monaten nach dem Zeckenstich zur Neuroborreliose. Es tritt eine Hirnhaut- und Nervenwurzelentzündung auf, die sich in Lähmungen, Schmerzen und neurologischen Ausfällen zeigt.

Die Beschwerden haben ihren Ursprung in den Nerven des Rückenmarks. Schmerzen treten vor allem nachts auf und werden als fluktuierend, bohrend und brennend beschrieben - sie reagieren nicht auf die üblichen Schmerzmittel. Außerdem kann ein einzelner Körpernerv oder auch ein Gesichtsnerv gelähmt sein. Die sogenannte Fazialisparese/Gesichtslähmung führt u.a. zu einem einseitig herabhängenden Mundwinkel. Bei Kindern kommt es zudem häufiger zu einer Hirnhautentzündung.

Weitere mögliche Symptome in diesem Stadium der Borreliose sind z. B.

  • Bildung von schmerzlosen blauroten Knoten oder Plaques vor allem am Ohr, aber auch an Brustwarzen oder Skrotum
  • Herzrhythmusstörungen durch eine Herzbeutel- und Herzmuskelentzündung
  • Entzündung der Augen (mittlere Augenhaut) mit Sehstörungen
  • Bewegungsbeeinträchtigungen
  • Psychische Beeinträchtigungen

Das Spätstadium der Lyme-Krankheit
Das Spätstadium der Lyme-Borreliose, das Monate bis Jahre nach dem Stich der Zecke auftreten kann, ist insbesondere gekennzeichnet durch

  • die Lyme-Arthritis: Sie geht mit rezidivierenden oder langanhaltenden Schwellungen eines oder mehrerer großer Gelenke einher - meist ist das Kniegelenk (oft deutlich geschwollen aber nicht immer schmerzhaft) betroffen. Es kommen Schmerzen der Sehnen und Muskeln hinzu, sogar spontane Sehnen- und Muskelrisse.
     
  • die Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA)
    Die Haut an Füßen und Händen wird bläulich und sehr dünn (wie Zigarettenpapier). Es finden sich blaurote, teigig geschwollene Läsionen vor allem an den Streckseiten der Extremitäten. Die Haut wird dünner und die Gefäße treten plastisch hervor.
     
  • die chronische Neuroborreliose
    Sie hat ein mannigfaltiges Symptombild und umfasst u.a. Sensibilitätsstörungen, spastische Lähmungserscheinungen an den Extremitäten, Blasenfehlfunktionen sowie Hirnnervenausfälle. Psychische Störungen sind ebenso möglich.

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